Telex AI – Dein AI-Assistent für WordPress-Gutenberg-Blöcke

Auf dem WordCamp US 2025, das vom 26. – 28. August 2025 in Portland stattfand, stellte WordPress-CEO Matt Mullenweg das brandneue Telex AI Tool vor. Es wurde als experimentelles Projekt präsentiert, mit dem Entwickler – und zunehmend auch Nicht-Programmierer – Gutenberg-Blöcke per natürlicher Sprache erstellen können. Damit lässt sich der kreative Workflow für Webseiten revolutionieren.

Was bietet Telex?

1. Natürliche Sprache → Gutenberg-Block

Du beschreibst, was du brauchst – z. B. einen animierten Call-to-Action-Block – und Telex generiert den entsprechenden Codeblock, den du als .zip herunterladen und in WordPress installieren kannst, inklusive auf WordPress Playground.

2. Experimenteller Charakter

Derzeit ist Telex eine Prototyp-Version, also noch nicht ganz ausgereift. Einige generierte Projekte funktionieren bereits, andere benötigen noch Feinschliff.

3. Nahtlose Integration in den WordPress-Workflow

Telex ist speziell auf die Gutenberg-Umgebung zugeschnitten – ideal, um schnell und ohne Coding-Kenntnisse Gestaltungselemente zu generieren.

4. Teil der Automattic-AI-Strategie

Das Tool ist Teil eines größeren Vorstoßes von Automattic, AI in das WordPress-Ökosystem einzubetten – begleitet durch ein extra AI-Team, das KI-Produkte wie Telex voranbringen soll.

Vorteile von Telex

  • Zugänglichkeit: Weniger technikaffine Anwender können ihre Webseiten visuell erweitern, ohne Code zu schreiben.
  • Zeitersparnis: Blöcke entstehen in Minuten statt Stunden.
  • Innovationstreiber: Fördert neue Arbeitsweisen im Bereich Webdesign – weniger manuelles Coden, mehr kreative Ideenfokussierung.
  • Automattic-Ökosystem: Offene, langfristige Entwicklung, passend zur Mission von WordPress, Publishing demokratisch zu halten.

Kritik & Herausforderungen

  • Unfertiger Status: Einige generierte Blöcke könnten fehlerhaft sein oder technische Nachbearbeitungen erfordern.
  • Qualitätskontrolle: Die AI erzeugt Code, der für sicherheits- und performancekritische Anwendungen menschliche Revision nötig macht.
  • Experimentelle Tools sind nicht gleich produktionsreif: Vorsicht beim Einsatz auf Live-Sites oder in sensiblen Umgebungen.

Telex AI ist ein spannender Schritt auf dem Weg zu AI-gestütztem Webdesign. Es zeigt, wie WordPress seine Plattform für Anwender öffnet, Low-Code bzw. No-Code-Ansätze vorantreibt und Kreativität über Technik stellt. Für Entwickler und Entwicklerinnen bedeutet es möglicherweise Workflow-Beschleunigung; für Nicht-Programmierer und -innen mehr Freiheit.

Gleichzeitig bleibt Telex ein Experiment, bei dem es entscheidend ist, generierten Code zu prüfen. Wer Telex in seinen Workflow einbindet, könnte als Pionier neue Wege im Webdesign erschließen – während er gleichzeitig den Code im Blick behält.

Ein Blick hinter die Kulissen – wie funktioniert Telex?

Telex ist aktuell noch experimentell und wird von Automattic als „Playground für AI-Generierung“ behandelt. Der Prozess läuft in drei Schritten ab:

  1. Beschreibung eingeben
    Man formuliert z. B. „Erstelle mir einen animierten Button, der beim Hover die Farbe wechselt und zur Kontaktseite führt.“
  2. Generierung durch Telex
    Das Tool erzeugt den entsprechenden Gutenberg-Block-Code (React/JavaScript), verpackt ihn in ein ZIP-Plugin und stellt ihn direkt zum Download bereit.
  3. Integration in WordPress
    Der Block lässt sich lokal oder im WordPress Playground (einer Browser-Demo-Umgebung) sofort testen, bevor er auf einer Live-Seite landet.

Damit macht Telex im Prinzip das, was sonst ein Developer manuell in mehreren Stunden Arbeit schreiben müsste – allerdings in wenigen Minuten und ohne große Einstiegshürde.

Anwendungsfälle für Telex

1. Marketing & Landingpages

  • Call-to-Action Blöcke
  • Countdown-Timer
  • Newsletter-Anmeldeboxen

2. Content-Elemente

  • interaktive Tabellen
  • animierte Bildergalerien
  • Testimonials mit Slidern

3. Design & UX

  • farbig animierte Buttons
  • Layout-Vorlagen für Abschnitte
  • Sticky Header oder Footer-Elemente

4. E-Commerce (WooCommerce-Kompatibilität möglich)

  • Produkt-Highlight-Blöcke
  • dynamische Preisboxen
  • einfache Filter- oder Sortierfunktionen

Kurz gesagt: Alles, was man sich im Gutenberg-Editor vorstellen kann, könnte Telex erzeugen – zumindest in der Theorie.

Vergleich mit anderen AI-Buildern

ToolZielgruppeStärkenSchwächen
Telex (Automattic)WordPress-Nutzer:innenDirekte Integration in Gutenberg, kostenlos experimentierbar, schnellNoch experimentell, nicht immer stabil
Framer AIDesigner & StartupsAI generiert ganze Webseiten-Layouts, sehr visuellKein WordPress, eher für Prototypen
Durable AI Website BuilderEinsteiger & kleine BusinessesBaut komplette One-Page-Sites inkl. Text & DesignWenig flexibel, generisch
10Web AIWordPress-AgenturenAI erstellt ganze WP-Sites + Hosting, optimiert SEOAbo-Modell, stärker „geschlossen“
Elementor AIWordPress-Builder-CommunityText- & CSS-AI innerhalb ElementorBindung an ein Ökosystem, kein Block-Export


Telex unterscheidet sich durch seinen Fokus auf Gutenberg-Blöcke und Open-Source-Nähe. Während andere AI-Tools oft Komplettlösungen anbieten (Webseite fertig auf Knopfdruck), erlaubt Telex eine granulare Erweiterung – genau das, was viele WP-User suchen.

Empfehlung für den Einsatz

  • Ideal für: Kreative WordPress-User, die eigene Blöcke wollen, ohne JavaScript/React zu lernen.
  • Noch nicht ideal für: Hochprofessionelle Agenturen mit komplexen Anforderungen (da Code-Qualität schwanken kann).
  • Best Practice: Generierte Blöcke zuerst im Playground oder auf einer Staging-Site testen, vor allem bei sicherheitsrelevanten Features.

Cybersicherheit & Datenschutz – worauf man bei Telex achten sollte

Da Telex automatisch Code generiert, spielt die Frage nach Sicherheit und Datenschutz eine zentrale Rolle.

1. Code-Sicherheit

  • Ungeprüfter Code: Auch wenn Telex sauberen JavaScript-/React-Code für Gutenberg-Blöcke erstellt, kann die AI Fehler einbauen.
  • Risiken: Sicherheitslücken wie Cross-Site-Scripting (XSS), unsichere Datenabfragen oder Performance-Probleme sind möglich.
  • Empfehlung: Vor der Nutzung auf einer Live-Seite sollte der generierte Block-Code immer von einem Developer geprüft oder zumindest durch Tools wie ESLint, Code-Sniffer oder Sicherheits-Plugins analysiert werden.

2. Datenschutz (DSGVO/GDPR)

  • Keine klaren Hinweise zu Datenspeicherung: Aktuell ist noch nicht vollständig dokumentiert, welche Daten Telex bei der Eingabe (Prompts) verarbeitet oder speichert.
  • Sensible Daten vermeiden: Es ist ratsam, keine personenbezogenen Informationen in die Prompts einzugeben.
  • Self-Hosted Vorteil: Da WordPress traditionell stark auf Selbst-Hosting setzt, können generierte Blöcke lokal getestet werden – ohne direkte Weitergabe von User-Daten an Dritte.

3. Langfristige Sicherheit

  • Updates & Wartung: Da Telex experimentell ist, sind regelmäßige Updates nicht garantiert. Ein erstellter Block könnte bei künftigen WordPress-Versionen Inkompatibilitäten aufweisen.
  • Best Practice: Wer Telex nutzt, sollte ein Versionskontrollsystem (z. B. GitHub) verwenden, um Änderungen nachzuverfolgen, und Updates manuell prüfen.

Telex ist ein spannendes Experiment, sollte aber nicht blind in produktiven Umgebungen eingesetzt werden. Für Hobby-Projekte und kreative Tests ist es großartig – für professionelle Websites oder Shops gilt: Code prüfen, Datenschutz im Blick behalten und mit Bedacht einsetzen.

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