WordPress Website datenschutzfreundlicher gestalten, Teil 1 „Benutzer-Tracking deaktivieren“

WordPress sammelt standardmäßig Daten wie IP-Adressen und verwendet Cookies, um Benutzer zu verfolgen. Die Deaktivierung des Benutzer-Trackings auf einer WordPress-Website erfordert oft eine Kombination aus verschiedenen Methoden, je nachdem, welche Funktionen und Plugins du auf deiner WordPress-Website verwendest. In dieser Beitragsserie erfährst du, wie du deine WordPress Website durch gezielt eingesetzte Anpassungen und Optimierungen datenschutzfreundlicher und sicherer gestalten kannst.

Das Blockieren von Benutzeraktivitätsdaten, das Entfernen von Tracking-Cookies, das Deaktivieren von Kommentarfunktionen und das Verhindern der Übermittlung von persönlichen Informationen sind wichtige erste Schritte, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen und sicherzustellen, dass die Website den Datenschutzvorgaben (wie der DSGVO) entspricht.

Es ist auch wichtig, regelmäßig sicherzustellen, dass keine Tracking-Mechanismen durch Drittanbieter-Plugins oder -Dienste hinzugefügt werden und dass alle verwendeten Technologien datenschutzkonform sind. Deshalb solltest du alle verwendeten Tools und Plugins auf deiner Website, die Benutzerdaten sammeln, überprüfen und diese entsprechend anpassen oder entfernen, um die Privatsphäre der Benutzer zu schützen und datenschutzkonform zu bleiben.

Je nachdem, welches Tracking-Tool oder welche Funktionen du deaktivieren möchtest, zeigen wir hier Möglichkeiten auf, um das Tracking zu deaktivieren. Dazu kannst du die Funktionen in Form der nachfolgend dargestellten Code-Snippets in die functions.php-Datei deines WordPress-Themes hinzufügen. Alternativ kannst du die Funktionen auch mithilfe eines eigenen WordPress-Plugins hinzufügen.

Code-Snippets in die functions.php deines WordPress-Themes einfügen

Um Code-Snippets in die functions.php deines WordPress-Themes einzufügen, folge diesen Schritten:

  1. Zugriff auf das Dashboard: Melde dich in deinem WordPress-Dashboard an.
  2. Theme-Editor: Gehe zu Design > Theme-Editor.
  3. functions.php auswählen: Wähle die functions.php-Datei aus der rechten Seitenleiste.
  4. Code einfügen: Füge die gewünschten Code-Snippets am Ende der Datei ein und speichere die Änderungen.

VORSICHT: Änderungen in der functions.php können durch eine Theme-Aktualisierung überschrieben werden, da beim Update die Originaldateien des Themes ersetzt werden, wodurch alle benutzerdefinierten Anpassungen verloren gehen.

Alternativ kannst du ein eigenes Plugin erstellen:

  1. Neues Plugin erstellen: Erstelle einen neuen Ordner im wp-content/plugins-Verzeichnis.
  2. PHP-Datei anlegen: Erstelle eine PHP-Datei (z.B. mein-plugin.php) in diesem Ordner.
  3. Plugin-Header hinzufügen: Füge am Anfang der Datei einen Plugin-Header hinzu:
   <?php
   /*
   Plugin Name: Mein Plugin
   Description: Beschreibung des Plugins.
   */
  1. Code einfügen: Füge die gewünschten Code-Snippets unter dem Header ein.
  2. Plugin aktivieren: Gehe zu Plugins im Dashboard und aktiviere dein neues Plugin.

Beide Methoden sind effektiv, aber die Plugin-Methode ist oft besser für die Wartung, Portabilität und sicherer.

Deaktivierung von Kommentarfunktionen, die Benutzer tracken

WordPress sammelt standardmäßig Benutzerdaten wie IP-Adressen und E-Mail-Adressen, wenn Kommentare auf der Website hinterlassen werden. Du kannst dies deaktivieren, indem du folgende Snippets hinzufügst:

/*
 * DEVSLIFE --- WordPress Code-Snippets "Sicherheit und Datenschutz"
 * Deaktivierung der Kommentarfunktionalität, die Benutzer trackt
 */
 
// Entfernt die Speicherung von IP-Adressen für Kommentare
remove_action('wp_comment_post', 'wp_save_comment_meta_data');

// Verhindert die Anzeige der E-Mail-Adresse des Benutzers im Kommentarbereich
add_filter('get_comment_author_email', function($email) {
    return ''; // Leere E-Mail-Adresse zurückgeben
});
PHP

Die bereitgestellten Code-Snippets sind spezifische Anpassungen für WordPress, die sich auf die Sicherheit und den Datenschutz konzentrieren.

Detaillierte Erklärung der beiden Funktionen

Entfernen der Speicherung von IP-Adressen für Kommentare

remove_action('wp_comment_post', 'wp_save_comment_meta_data');

Funktion

  • Diese Zeile entfernt die Standardaktion von WordPress, die beim Posten eines Kommentars die IP-Adresse des Benutzers speichert.
  • Standardmäßig speichert WordPress die IP-Adresse, um Spam zu bekämpfen und um die Herkunft der Kommentare nachverfolgen zu können.

Durch das Entfernen dieser Funktion wird die Privatsphäre der Benutzer erhöht, da ihre IP-Adressen nicht mehr gespeichert werden. Dies ist besonders wichtig für Benutzer, die Wert auf Datenschutz legen.

Verhindern der Anzeige der E-Mail-Adresse des Benutzers im Kommentarbereich

add_filter('get_comment_author_email', function($email) {
    return ''; // Leere E-Mail-Adresse zurückgeben
});

Funktion

  • Diese Zeile fügt einen Filter hinzu, der die E-Mail-Adresse des Kommentators abfängt und eine leere Zeichenkette zurückgibt.
  • Dadurch wird verhindert, dass die E-Mail-Adresse des Benutzers im Kommentarbereich angezeigt wird.

Beide Code-Snippets zielen darauf ab, die Privatsphäre der Benutzer zu schützen, indem sie die Speicherung und Anzeige sensibler Informationen (wie IP-Adressen und E-Mail-Adressen) verhindern.

Der Code hilft, die Privatsphäre der Benutzer zu schützen, indem er das Tracking von Benutzern und Kommentatoren über ihre IP-Adressen und E-Mail-Adressen verhindert. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die WordPress-Website datenschutzfreundlicher zu gestalten und den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden. Es ist jedoch ratsam, dies in Verbindung mit anderen Datenschutzmaßnahmen auf der Website umzusetzen, um sicherzustellen, dass keine anderen personenbezogenen Daten ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer gesammelt werden.        

Im nächsten Teil erfährst du, wie du das Nutzeraktivitätstracking durch WordPress verhindern und deaktivieren kannst. Darüber hinaus: Deaktivierung von Cookies zur Benutzerverfolgung, Deaktivierung der Jetpack-Tracking-Funktion, Deaktivierung der WordPress-Statistiken.

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